Umgang mit Trockeneis bei Versand von Henkel-Produkten (Dry Ice Shipment)

Beim Versand von Produkten – etwa von Henkel-Klebstoffen – mit Hilfe von Trockeneis (Dry Ice Shipment) gilt es einige Regeln zu beachten. Unter anderem auf die Sicherheitsanforderungen bei der Verwendung von Trockeneis beim Produkt-Transport – auch Trockeneisversand oder Trockeneislieferung genannt – gehen wir daher im vorliegenden Beitrag ein.

Was ist Trockeneis?

Viele fragen sich, aus was besteht Trockeneis? Die Antwort: Trockeneis besteht aus Kohlendioxid (CO2), und zwar in fester Form. Die Temperatur von Trockeneis beträgt -78,64 °C. Eis aus Wasser erreicht nur eine Temperatur von -18 °C.

Ab einer Umgebungstemperatur von -78,5 °C und höher wechselt das feste Trockeneis seinen Aggregatzustand und verdampft rückstandsfrei. Diesen Prozess, bei dem ein Stoff direkt vom festen in den gasförmigen Zustand übergeht, nennt man in der Thermodynamik Sublimation.

Trockeneis beziehungsweise CO2-Gas weist folgende Eigenschaften auf:

  • nicht entzündbar
  • geruchslos
  • geschmacksneutral
  • grundsätzlich ungiftig, aber vergiftungsähnliche Symptome möglich bei zu hohen Konzentrationen
  • dehnt sich bei Sublimation stark aus (1 kg Trockeneis = 541 l CO2-Gas)
  • CO2 ist 1,5 mal schwerer als Luft, weshalb es sich in Bodennähe anreichert

Aber auch wenn Trockeneis beziehungsweise CO2-Gas an sich ungiftig ist, kann es zu Problemen bei der Atmung führen, da das CO2-Gas bei höheren Konzentrationen den Sauerstoff in der Luft verdrängt, was zu Erstickung führen kann. Ferner können zu hohe Konzentrationen von CO2 zu vergiftungsähnlichen Symptomen führen, etwa Schläfrigkeit, Muskelzittern, Kurzatmigkeit, getrübte Sicht und Ohnmacht.

Regeln beim Umgang mit Trockeneis

Angesichts seiner speziellen Eigenschaften müssen bei der Verwendung von Trockeneis folgende Regeln beachtet werden:

  • Trockeneis darf nicht gelutscht oder verschluckt werden, da dies zu Kälte-Verbrennungen mit Gewebeverlust führen kann (Trockeneis ist kein Speiseeis und sollte von Kindern ferngehalten werden).
  • Bei der Verwendung von Trockeneis sollte man Schutzhandschuhe tragen, um Erfrierungen und Kälte-Verbrennungen zu vermeiden; ausserdem sollte man eine dicht abschliessende Schutzbrille tragen.
  • Beim Umgang mit Trockeneis sollte man je nach Bedarf – etwa Entnahme, Füllen oder Umfüllen – eine Zange, Schaufel oder Kelle nutzen.
  • Wegen der Sauerstoff-Verdrängung durch CO2-Gas sollte man das Einatmen von CO2-Gas in grösseren Mengen stets vermeiden.
  • Das Betreten von Räumlichkeiten, in denen Trockeneis gelagert wird, sollte solange vermieden werden, wie dort nicht entsprechend gelüftet wurde; grundsätzlich sollte Trockeneis aber schon nicht in Räumlichkeiten gelagert oder transportiert werden, die unbelüftet sind, sondern es ist stets auf eine gute Belüftung zu achten; tiefliegende Räumlichkeiten wie Keller eignen sich daher nicht zur Lagerung von Trockeneis.
  • Trockeneis sollte nicht im Fahrerhaus oder im Fahrgastraum transportiert werden, sondern nur in gasdicht abgetrennten Laderäumen beziehungsweise gasdicht abgetrennten Kofferräumen.

Wegen der starken Ausdehnung bei der Verdampfung von Trockeneis sollte man dieses nie in luftdicht geschlossenen Behältern aufbewahren, anderenfalls kann es zum Bersten beziehungsweise zur Sprengung dieser Behälter infolge des sich erhöhenden Druckes kommen.

Aus diesem Grund sollte unbedingt auf eine Lagerung von Trockeneis in einer Tiefkühltruhe, einem Kühlschrank oder einer Kühlbox verzichtet werden.

Wie lange bleibt Trockeneis kalt?

Die Antwort auf die Frage, wie lange Trockeneis kalt bleibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der Isolierung des Behälters, in dem sich das Trockeneis befindet, der Menge an Trockeneis und der Aussentemperatur.

Als ungefähren Anhaltspunkt kann man sagen, dass die Kühlwirkung von 9 Kilogramm Trockeneis, das in einer Thermo-Styroporbox bei 18°C Aussentemperatur aufbewahrt wird, etwa drei bis vier Tage anhält. Innerhalb der ersten 24 Stunden verdampfen circa 15 bis 30 Prozent des Trockeneises.

Lagerung von Henkel-Klebstoffen

Viele Henkel-Klebstoffe müssen bei -40 Grad Celsius gelagert werden. Mit einer handelsüblichen Kühltruhe sind Temperaturen von -40 Grad Celsius nicht zu erreichen. Stattdessen kommen spezielle Kühltruhen zum Einsatz, die auch für die Lagerung von Laborprodukten oder Produkten der Pharmaindustrie verwendet werden. Bei diesen speziellen Kühltruhen werden Temperaturaufzeichnungen mit Hilfe eines Temperaturfühlers und eines Datenaufzeichnungsgerätes vorgenommen. Diese Temperaturaufzeichnungen können mit einem USB-Stick ausgelesen werden. Kommt es zu einer Störung bei der Kühlung, wird ein optischer und akustischer Alarm durch die Kühltruhe ausgelöst.

Transport von Henkel-Klebstoffen

Die Temperatur-Anforderungen, die an die Lagerung von Henkel-Klebstoffen gestellt werden, sind auch beim Transport dieser Produkte einzuhalten. Um also Transporttemperaturen von -40 °C zu erreichen, werden dickwandige Styroporboxen in Verbindung mit Trockeneis verwendet.

Weitere Fragen zur Trockeneis-Verwendung beantworten wir gerne

Wenn Sie noch Fragen zur Verwendung von Trockeneis haben, insbesondere in Bezug auf den Trockeneisversand (Dry Ice Shipment) von Henkel-Produkten, wenden Sie sich doch einfach und unverbindlich an die Experten des Reinraum- und ESD-Händlers abovo.

Sie erreichen die abovo-Experten am besten per E-Mail (info@abovo.ch) oder telefonisch (+41 32 552 44 44).