Latex- oder Nitrilhandschuhe aus der Spenderbox gehören nicht in den Reinraum, da schon allein durch die Karton-Verpackung zu viele Partikel abgegeben werden. Die richtige Lösung für den Reinraum sind Nitrilhandschuhe oder Handschuhe aus einem anderen Material wie etwa Latex, die von Hause aus doppelt in sogenannten PE-Schutzbeuteln verpackt sind, also durch Polyethylen-Folie vor Kontaminationen geschützt sind.
Von einem Reinraum spricht man, wenn spezielle Massnahmen vorgenommen werden, durch welche die Menge der luftgetragenen Partikel gering gehalten wird. Abhängig von der pro Kubikmeter maximal zulässigen Partikelkonzentration werden Reinräume in unterschiedliche Klassen unterteilt.
Allerdings existieren branchenabhängig unterschiedliche Systeme, um die jeweiligen Klassen zu definieren: das GMP-Klassensystem und das ISO-Klassensystem.
Das sogenannte GMP-Klassensystem zur Einteilung von Reinräumen wird vor allem in der Pharmaindustrie sowie in der Medizintechnik- und Kosmetikindustrie angewendet. Nach diesem System existieren vier Klassen, die mit GMP A, GMP B, GMP C und GMP D angegeben werden. Teilweise liest man auch Von-bis-Angaben, wie etwa GMP C-D, womit zum Ausdruck gebracht wird, dass das jeweilige Produkt sowohl für Reinräume der Klasse GMP C als auch für Reinräume der Klasse GMP D geeignet ist.
Geregelt ist die GMP-Klassifizierung im «Anhang 1 zum EG-Leitfaden der Guten Herstellungspraxis».
Neben dem GMP-Klassensystem gibt es noch das ISO-Klassensystem. Das ISO-System wird für die Klassifizierung von Reinräumen zum Beispiel in der Halbleiter- und Raumfahrtindustrie verwendet. Es gibt 9 ISO-Klassen, wobei auch hier teilweise Von-bis-Angaben zu finden sind, also etwa ISO 4-9. In letzterem Falle wäre das derart gekennzeichnete Produkt für Reinräume der Klassen ISO 4, ISO 5, ISO 6, ISO 7, ISO 8 und ISO 9 geeignet. Auch die ISO-Klassifizierung ist schriftlich geregelt, und zwar in der «DIN EN ISO 14644-1:2015».
Eine tabellarische Übersicht über die verschiedenen Reinraumklassen des GMP- und ISO-Systems finden Sie in unserem Artikel «Die richtige Reinraumkleidung für jede Reinraumklasse».
Nicht nur im Einzelhandel – etwa den Drogeriemärkten – werden Einmal-Handschuhe aus Latex oder Nitril einzeln entnehmbar im Spenderkarton verkauft. Auch für professionelle Anwendungen werden heute immer noch Einweghandschuhe in Spenderboxen aus Karton geliefert. Ein Beispiel hierfür sind die beliebten Nitril-Handschuhe Safe Super Stretch oder auch die Nitril-Handschuhe Shield Scientific ecoSHIELD Eco Nitrile PF 250 mit deren recycelbaren Spenderbox, welche man über den abovo Onlineshop kaufen kann. Für den Reinraum sind solchermassen verpackte Handschuhe nicht geeignet.
Allein schon der Verpackungskarton kann Partikel an die Handschuhe und die Umgebung abgeben, welche für Verunreinigungen sorgen können, die im Reinraum unerwünscht sind. Ein Umverpacken dieser Handschuhe aus dem Karton in reinraumgerechte Kunststoff-Beutel genügt nicht, solange die Handschuhe nicht ausreichend gereinigt werden.
Noch grösser ist die Partikelabgabe, wenn die Handschuhe aus der Papierbox beziehungsweise der Kartonbox dann vor dem tatsächlichen Gebrauch entnommen werden.
Von Reinraumhandschuhen sollte man nur sprechen, wenn die Handschuhe die entsprechenden Partikelvorgaben für den Reinraum nach den in der Schweiz gängigen Klassensystemen GMP beziehungsweise ISO erfüllen. Eine Kontamination von Produkten, die im Reinraum hergestellt werden, kann die Gesundheit von Menschen schädigen oder sogar deren Leben kosten. Durch Verunreinigungen im Reinraum kann es aber auch zu teuren Produktionsausfällen beziehungsweise der Entwertung von dort hergestellten Produkten kommen.
Grundsätzlich sollten Handschuhe für den Reinraum doppelt in Folie aus Polyethylen (PE) verpackt werden, um die Verunreinigung durch Partikel und Mikroorganismen – wie Bakterien, Viren und Pilze – so gering als möglich zu halten. Nur doppelt verpackt sollten Handschuhe in den Reinraum eingeschleust werden.
Es gibt zwar auch Handschuhe aus anderen Materialien für den Reinraum, wie etwa Latexhandschuhe, aber der Trend bei den Reinraumhandschuhen geht in Richtung Nitrilhandschuhe.
Weiterführender Artikel: Nitrilhandschuhe vs. Latexhandschuhe – warum der Trend zu Nitril geht
Der Nitrilhandschuh CELOS Glove 1.10 ist zum Beispiel zweimal in PE-Folie verpackt, wobei sich in einem PE-Schutzbeutel 100 Handschuhe befinden, die wiederum in PE-Beutel verpackt sind. Damit ist der Nitrilhandschuh CELOS Glove 1.10 reinraumgerecht doppelt unterverpackt; versiegelt unter Vakuum. Dieser CELOS-Handschuh wird für die Reinraumklassen ISO 4-9 beziehungsweise GMP C-D empfohlen.
Bei CELOS handelt es sich um eine Marke der pure11 GmbH, die abovos Reinraumpartner aus Deutschland ist.
Im Onlineshop von abovo können Sie doppelt verpackte Reinraumhandschuhe kaufen. Neben dem doppelt verpackten Nitrilhandschuh «CELOS Glove 1.10» finden Sie noch weitere taugliche Reinraum-Handschuhe bei abovo, wie beispielsweise die Nitril-Handschuhe PUREZERO HG3 vom Hersteller HALYARD, welche zudem als sterile Versionen und vor allem auch tatsächlich in grossen Mengen verfügbar sind.
Bei Fragen zum Thema Handschuhe für den Reinraum können Sie unsere Experten einfach per E-Mail anschreiben oder anrufen, natürlich völlig unverbindlich und kostenlos.