Anforderungen an Reinraummöbel

Reinräume werden in Reinraumklassen eingeteilt. Je nach Reinraumklasse gelten andere Grenzen für die Anzahl der im Reinraum zugelassenen Partikel. Reinraummöbel müssen die Anforderungen, die die jeweilige Reinraumklasse verlangt, erfüllen. In der Schweiz orientiert man sich insbesondere an zwei verschiedenen Klassensystemen für Reinräume, ISO und GMP, wobei die einzelnen Klassen nach der Partikelanzahl unterschieden werden, teilweise abhängig von der Partikelgrösse.

Eine Übersicht über die Reinraumklassen nach dem GMP-System finden Sie in der folgenden Tabelle, in der die maximal pro Kubikmeter erlaubte Partikelzahl angegeben ist:

Partikel ≥ 0,5 μm
(Ruhezustand)
Partikel ≥ 5,0 μm
(Ruhezustand)
Partikel ≥ 0,5 μm
(Betriebszustand)
Partikel ≥ 0,5 μm
(Betriebszustand)
Klasse A352020352020
Klasse B352029352 0002900
Klasse C352 00029003 520 00029 000
Klasse D3 520 00029 000nicht festgelegtnicht festgelegt

Quelle: Anhang 1 zum EG-Leitfaden der Guten Herstellungspraxis

Die Anforderungen an die Materialien und Konstruktionen von Reinraummöbeln sind die Folgenden:

  • glatte Oberflächen
  • porenfreie Oberflächen
  • abriebfeste Oberflächen
  • fleckenbeständige Oberflächen
  • hohe Chemikalienbeständigkeit
  • hohe Lösungsmittelbeständigkeit
  • Aushalten häufiger Reinigungen
  • Abwesenheit von Fugen und Spitzen
  • keine unzugänglichen Ecken

Am besten für Reinräume aller GMP-Klassen (A, B, C und D) ist Edelstahl geeignet. Für Reinraummöbel wird unter anderem der austenitische nichtrostende Edelstahl mit der Werkstoffnummer 1.4301 verwendet. Dieser Stahl hat eine gute Korrosionsbeständigkeit und ist bedingt säurebeständig. Für die Klassen C und D eignen sich auch sogenannte High-Pressure-Laminate (HPL) und für die Klasse D auch Melamin.

Welches Mobiliar findet sich für Reinräume?

In der folgenden Liste findet sich eine Übersicht, was unter anderem an Reinraum-Mobiliar auf dem Reinraum-Markt ist:

Was zählt zur Reinraum-Grundausstattung?

Reinräume werden für die unterschiedlichsten Zwecke eingerichtet und genutzt. Insofern gibt es nicht den einen Reinraum und infolgedessen auch nicht die eine Reinraumausstattung. Trotzdem kann man eine Liste aufstellen, was in keinem Reinraum fehlen sollte, um darin arbeiten zu können:

  • Reinraum-Tisch
  • Reinraum-Stuhl
  • Reinraum-Schrank
  • Reinraum-Regal
  • Reinraum-Mülleimer
  • Reinraum-Transportwagen

Ein Reinraum-Tisch kann für viele Zwecke verwendet werden. Man kann daran arbeiten oder auch Gegenstände auf ihm ablegen. Es gibt Reinraum-Tische auf Rollen oder auf Füssen und es gibt höhenverstellbare Reinraum-Tische. Zudem kann die Tischplatte gelocht oder geschlossen sein. 

Reinraum-Stühle werden oftmals aus Metall hergestellt und die Polsterung mit Kunstleder überzogen. Auch hier kann man zwischen Reinraum-Stühlen mit Rollen und solchen mit Füssen wählen.

In Reinraum-Schränken kann man Arbeitsmaterialien oder gefertigte Produkte lagern. Gleiches gilt für Reinraum-Regale oder –Regalsysteme.

Ein Mülleimer ist eigentlich in jedem Arbeitsraum sinnvoll, also auch in einem Reinraum, für den es spezielle Reinraum-Mülleimer gibt. Eine nachhaltige Abfallentsorgung im Reinraum kann durch das Longopac System erstellt werden.

In der Personal-Schleuse vor dem eigentlichen Reinraum sollte unter anderem folgende Reinraumausstattung vorhanden sein:

  • Sit-Over-Bank
  • Reinraum-Spiegel
  • Reinraumstaubbindematten oder Staubbindebodenbelag

Eine Sit-Over-Bank dient dazu, dass man innerhalb der Reinraumschleuse die Strassenschuhe zum Beispiel auf der einen Seite der Bank lässt und dann die Beine über die Sit-Over-Bank hebt, um auf der anderen Seite saubere Reinraumschuhe anzuziehen.

Ein Reinraum-Spiegel ist insbesondere dazu gedacht, dass man sich etwa Hauben, Mund- und Bartschutz richtig auf dem Kopf beziehungsweise im Gesicht sitzend in der Schleuse anlegen kann.

Vor einem jeden Reinraum sollte eine Reinraumstaubbindematte liegen oder ein Staubbindebodenbelag verlegt sein, damit die Partikel, die sich an den Schuhsohlen des Personals befinden oder etwa an den Rollen eines Reinraum-Transportwagens vom Reinraum ferngehalten werden, indem diese Partikel an der Staubbindematte oder dem Staubbindebodenbelag kleben bleiben.

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