Wer sich einen einfachen ESD-Arbeitsplatz einrichten möchte, steht vor der Frage, welche Gegenstände zur Grundausstattung zählen. In diesem Artikel soll es darum gehen, aufzuzeigen, was man alles benötigt, um sich einen ESD-Arbeitsplatz mit der Grundausrüstung einzurichten.
Ein ESD-Arbeitsplatz soll vor unkontrollierten elektrostatischen Entladungen schützen, zum Beispiel an einem Bauteil, mit dem man gerade arbeitet. ESD ist die Abkürzung für «electrostatic discharge», was auf Deutsch elektrostatische Entladung heisst. Insbesondere in sogenannten ESD-Schutzzonen (EPA) werden ESD-Arbeitsplätze eingerichtet. Die Anforderungen an einen ESD-Arbeitsplatz richten sich nach der Norm DIN EN 61340-5-1.
Zusammenfassend kann man sagen, dass folgende ESD-Arbeitsplatzausrüstung zur Grundausstattung eines ESD-Arbeitsplatzes gehört:
Der ESD-Arbeitstisch stellt den zentralen Ausrüstungsgegenstand eines ESD-Arbeitsplatzes dar. Damit dieser spezielle Tisch elektrostatische Ladungen ableiten kann, muss er aus entsprechend ableitfähigen Materialien gefertigt sein. Es gibt auch ESD-Werkbänke, auf denen bereits eine ESD-Gummimatte (Tischmatte) als Tischoberfläche existiert sowie unter anderem Steckdosenanschlüsse, Erdungsanschlüsse, Beleuchtung und Schränke vorhanden sind.
ESD-Stühle sind dann erforderlich, wenn die Tätigkeit am ESD-Arbeitsplatz zumindest auch im Sitzen erfolgt. Der ESD-Stuhl kann die Funktion der Personenerdung einnehmen, jedoch muss bei sitzender Tätigkeit trotzdem immer eine Personenerdung über ein Erdungsarmband stattfinden. Alle Teile des Stuhls müssen eine ableitfähige Verbindung zur Erde aufweisen und daher aus einem ESD-ableitfähigen Material hergestellt sein. Alternativ zum ESD-Stuhl kann man sich auch auf einen ESD-Hocker setzen.
Eine ESD-Tischmatte besteht ebenfalls aus einem ableitfähigen Material. Sie dient als Unterlage auf dem ESD-Arbeitstisch. Es gibt ESD-Tischmatten mit und ohne Druckknöpfe. Sollte ein Druckknopf vorhanden sein, kann über diesen mit Hilfe eines Erdungskabels eine Verbindung zur ESD-Erde hergestellt werden. Mit einem solchen ESD-Tischmattenbelag kann somit auch ein normaler, bestehender Arbeitstisch ganz einfach ESD-fähig gemacht werden. Teilweise kann an dem Tischmatten-Anschluss des Erdungskabels auch das ESD-Armband des Mitarbeiters mit angeschlossen werden.
Es gibt auch speziell für den ESD-Bereich hergestellte ESD-Lampen, die bei Bedarf am ESD-Arbeitsplatz zum Einsatz kommen können.
Das ESD-Armband – auch ESD-Erdungsband oder ESD-Handgelenkband genannt – soll elektrostatische Ladungen zur ESD-Erde ableiten. Das Erdungsband des jeweiligen Mitarbeiters ist zu diesem Zweck an einen Erdungsanschluss angeschlossen.
Auch ein ESD-Boden gehört zur ESD-Arbeitsplatz-Ausstattung. Ein korrekter ESD Boden dient bei stehender Tätigkeit als Haupterdungsmassnahme und eine Erdung über das ESD Schuhwerk ist somit ausreichend. Die einzelnen Ausstattungselemente, die sich am ESD-Arbeitsplatz befinden, sollten zu diesem ESD-Boden führen, wenn sie nicht anderweitig geerdet sind. Kommen sogenannte ESD-Erdungsmatten anstatt eines fest verlegten ESD-Bodenbelages zum Einsatz, werden diese über die auf ihnen angebrachten Druckknöpfe mit einem Erdungsanschluss verbunden und sind damit geerdet. Aber auch bei fest verlegten ESD-Böden wird eine Erdung installiert.
Mit Hilfe eines ESD-Bandes sollte man den ESD-geschützten Bereich um den ESD-Arbeitsplatz markieren. Das ist dann wichtig, wenn nicht der ganze Raum als ESD-Schutzzone ausgestaltet ist. Ist hingegen der gesamte Raum ESD-geschützt, sollte man das ESD-Band vor dem Eingang dieses Raumes anbringen.
Mit einem ESD-Schild kann man zusätzlich darauf hinweisen, dass es sich um einen ESD-Arbeitsplatz handelt.
Über diese ESD-Arbeitsplatz-Grundausstattung hinaus können je nach Tätigkeit beziehungsweise Einsatzzweck noch weitere ESD-Ausrüstungsgegenstände erforderlich sein.
Sollen im Zusammenhang mit dem ESD-Arbeitsplatz viele verschiedene Werkzeuge verwendet werden, sollte man auch über die Anschaffung eines ESD-Werkzeugschrankes oder eines ESD-Montagewagens mit Schubladen nachdenken.
Wenn viele Teile zur Montage unter ESD-Bedingungen griffbereit sein sollen, kann ein ESD-Regal in unmittelbarer Nähe des ESD-Arbeitsplatzes hilfreich sein.
In der Regel werden die zu montierenden Teile in Behältern aufbewahrt, die dann ebenfalls ESD-geschützt sein müssen. Diese ESD-Behälter kann man mit einem ESD-Transportwagen zum ESD-Regal am Arbeitsplatz transportieren.
Wer mit sehr kleinen Teilchen am ESD-Arbeitsplatz arbeitet, für den empfiehlt sich eine ESD-Lupe.
Ein ESD-geschützter Arbeitsplatz allein macht noch keine ESD-Schutzzone aus. Wer eine EPA, also eine «ESD protected area» errichten will, muss also unter anderem auch darauf achten, dass die dort tätigen Mitarbeiter ESD-Kleidung und ESD-Schuhe tragen.
Ausserdem sollte man sich bei der Planung der Einrichtung des ESD-Arbeitsplatzes überlegen, ob die ESD-Schutzzone nur um den ESD-Arbeitsplatz errichtet oder auf den gesamten Raum ausgedehnt werden soll.
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